Vorderseite: "[GA]LLIENVS [A]VG" - Drapierte Büste des Gallienus mit Strahlenkrone nach r. Strahlenkrone im Nacken gebunden, eines der beiden Bänder ruht auf seiner r. Schulter.
Rückseite: "VBERITAS AVG" - Weibliche Personifikation der Uberitas frontal mit nach rechts geneigtem Kopf, in der r. Hand nach unten hängende Tasche, in der l. Hand nach oben gerichtetes Füllhorn. Rechts der Figur der Buchstabe E.
Diese Münze entstand vermutlich im Zeitraum 264-267 n. Chr., als Gallienus Alleinherrscher über das Römische Reich war. In Rom wurden zu diesem Zeitpunkt einige unterschiedliche Münzen geprägt, vorrangig zu Themen des Friedens. Kennzeichnend für diese Münzen sind dabei neben Prägungen mit militärischen Motiven auch die Darstellung von zivilen Motiven, die sich von vorhergehenden Münzen vor allem durch die Abbildung von stehenden Personen abgrenzt (Geiger 2013, 225-226).
Auf dem Revers ist hier die Personifikation der Fruchtbarkeit und Fülle abgebildet. Seit 249 n. Chr. wird Uberitas als stehende Frau mit Füllhorn und Geldbeutel dargestellt, wie auch hier auf der Münze. Das Wort Uberitas ist die Pluralform und betont damit zusätzlich den zu erwartenden Wohlstand (DNP 12/1 (2002) 960 f s. v. Ubertas (M. Sehlmeyer); Göbl 2000, Tab. 16, 582-584). [Irene Ebke]