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Münzkabinett der Antikensammlung zu Kiel Antiquity Römische Kaiserzeit [IKMK-ID31]
https://www.ikmk.uni-kiel.de/image/ID31/vs_exp.jpg (Munzsammlung, der Antikensammlung zu Kiel CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Munzsammlung, der Antikensammlung zu Kiel / Marcel Deckert (CC BY-NC-SA)
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Caracalla: Fälschung

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Beschreibung

Vorderseite: "ANTON · P · AVG - PON TR P VII" - Jünglingsporträt des Caracalla nach r. Das Haupt ist mit einem Lorbeerkranz bekrönt sowie mit Mantel drappiert und kürassiert.
Rückseite: "VICTORIA PARTHICA MAXIMA" - Geflügelte Victoria in Bewegung nach l. Sie hält im ausgestreckten r. Arm ein Füllhorn in ihrer r. Hand. Ihr l. Arm ist angewinkelt und hält einen Palmzweig über ihre l. Schulter. Sie ist mit einem bis an die Knöchel reichenden Gewand drappiert.

Bei dieser Münze handelt es sich vermutlich um eine Fälschung nach dem Typ RIC IV Caracalla Nr. 79. Diese Nr. 79 ist in seiner Gestaltung identisch mit der dargestellten Münze, das Material ist hier jedoch Silber und nicht Gold wie bei Nr. 79. Es handelt sich also um einen Denar und keinen Aureus. Für dieses Nominal wäre RIC IV Caracalla Nr. 144b vergleichbar.
Die Dynastie der Severer war geprägt von immer größerer Abhängigkeit der Kaiser von der Loyalität des römischen Heeres. Als Kaiser Commodus ermordet wurde, erschlug die Prätorianische Garde seinen Nachfolger Pertinax nur drei Monate nach dessen Ernennung. Durch das entstandene Machtvakuum begannen die Heere der Provinzen eigene Kaiserkandidaten zu erheben. Die Legionen der Donau wählten den Stadthalter Septimius Severus zu ihrem Kandidaten. Das darauffolgende zweite Vierkaiserjahr konnte er für sich entscheiden und bestimmte zunächst seinen Widersacher Clodius Albinus aus Britannien zu seinem Nachfolger. Als Severus seinen Sohn Caracalla als Nachfolger bestimmte, brach ein Bürgerkrieg mit Albinus aus, welchen er auch für sich entschied und anschließend unangefochten herrschte.
Auch wenn die Münze eine Prägung unter Septimius Severus ist, stellt das Porträt auf dem Avers jedoch seinen Sohn Caracalla dar. Caracalla ist hier im frühen sog. "ersten Thronfolgertypus" oder auch "Typus Argentarierbogen", benannt nach dem Monument auf dem Forum Boarium in Rom, dargestellt. Dieser Typus datiert ca. 197-204 n. Chr. und stellt Caracalla als Jüngling mit lockigem Haar und ohne Bart dar.
Die Gestaltung des Revers bezieht sich auf den zweiten Partherkrieg des Septimius Severus. Richtete sich der erste Partherfeldzug noch lediglich gegen mit den Parthern verbündete Königreiche, griff man 197 n Chr., nach dem gewonnenen Bürgerkrieg, die Parther direkt an. Nach dem erfolgreichen Feldzug, nahm Septimius Severus 198 n. Chr. den Beinamen Parthicus maximus an. [Marcel Deckert]

Objektdatensatz angelegt und bearbeitet im Rahmen der museologischen Übung "NUMiD - Neue Wege für alte Münzen" (WS 2018/19, T. Bendschus, LV-Nr. 051135) von: Marcel Deckert.

Material/Technik

Silber, gegossen

Maße

20 mm, 3.40 g, 6 h

Literatur

  • RIC IV Caracalla, Nr. 79var.
Münzkabinett der Antikensammlung zu Kiel

Objekt aus: Münzkabinett der Antikensammlung zu Kiel

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